FIPS & Psychomotorik

Über FIPS und Psychomotorik


FIPS ist ein gemeinnütziger Verein und FIPS steht für Förderung in Psychomotorik. Er bietet Kindern mit Bewegungsauffälligkeiten die Möglichkeit unter Anleitung von ausgebildeten Motopädinnen, Sportpädagoginnen, Heilpädagoginnen ihre Bewegungsfähigkeit zu entdecken und weiter zu entwickeln. 

Psychomotorik

Der Begriff Psychomotorik weist auf die enge Verbindung von Psyche und Motorik hin. Seelische und körperliche Entwicklung stehen in enger Beziehung zueinander. Bewegung gilt als Ausdruck der Gesamtpersönlichkeit. Gerade Kinder zeigen diesen Zusammenhang deutlich, wenn sie z.B. „vor Freude hüpfen“ oder „vor Angst zittern“.

Somit ist die „Psychomotorische Entwicklungsförderung“ eine ganzheitliche Förderung des Kindes über Bewegung, Wahrnehmung und Spiel. Sie stellt eine sehr effektive und kindgemäße Form der Entwicklungsförderung dar. 

Psychomotorik – ein pädagogisch-therapeutisches Konzept

Als Grundlage der Psychomotorik dienen vor allem Arbeiten von Dr. E.J. Kiphard, der unterschiedliche pädagogische (v.a. reformpädagogische) und therapeutische Ansätze zu einem Konzept verschmolzen und erweitert hat. Dadurch ist es der Psychomotorik möglich, mit ihren präventiven und rehabilitativen Aspekten eine Brücke zwischen Pädagogik und Therapie zu schlagen.

Ansatzpunkte der Förderung sind dabei nicht die Schwächen und Defizite des Kindes, sondern dessen Stärken, Bedürfnisse und Wünsche und Vorlieben. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit des Kindes.

Durch gezielte erlebnisorientierte Bewegungsangebote soll die Erweiterung der eigenen Handlungskompetenzen, d.h. der Ich-Kompetenz, Sach-Kompetenz und Sozialkompetenz erlangt werden:

Ich-Kompetenz -> Körpererfahrungen/ Selbsterfahrungen

  • den eigenen Körper wahrnehmen, erleben,
  • kennenlernen, mit ihm umgehen
  • Sinneserfahrungen sammeln
  • Handlungsmöglichkeiten und Grenzen erfahren
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken,
  • Selbstvertrauen gewinnen
Ein positives Körperbewusstsein ist Voraussetzung für die seelische und körperliche Entwicklung. Die Psychomotorik gibt Anregungen für den Aufbau einer positiven Körper – und Selbstwahrnehmung, die gleichzeitig zur Verbesserung des Körpergebrauchs und der Körperkontrolle hinführen. Es werden Erfahrungen vermittelt, die das Kind sowohl kognitiv (die Wahrnehmung und Kenntnis des Körpers) als auch affektiv (zu spüren, wie sich der Körper anfühlt) ansprechen und ihm ein Wissen über den Körper vermitteln. 

Somit sind elementare Wahrnehmungserfahrungen ein wesentlicher Baustein der Psychomotorik (vgl. auch „Das Lebenshaus“ nach Eisenschmidt) mit dem Ziel eine positive Einstellung zu sich und dem Leben zu gewinnen. 

Sach-Kompetenz -> Materialerfahrungen

  • die Umwelt wahrnehmen, sich an Umweltgegebenheiten anpassen, mit ihnenumgehen können, sie verändern können
  • erkundendes und experimentelles Lernen über Bewegung
Alltagsmaterialien, psychomotorische Spiel- und Übungsmaterialien kombiniert mit Klein-, Hand- und Großgeräten aus dem sportmotorischen Bereich eröffnen dem Kind eine Bewegungswelt, die alle Sinnesbereiche anspricht. Die Kinder sammeln Erfahrungen über die Beschaffenheit von Materialien, ohne dass die Verwendung- und Spielmöglichkeiten vorgegeben sind. So kann ein Turnbock oder Kasten nicht nur zum Überspringen eingesetzt werden, sondern lässt sich auch mit einem darüber ausgebreiteten Tuch als Höhle bzw. Labyrinth umfunktionieren. Je nach örtlichen Möglichkeiten werden auch in der Natur Flächen, Wald und Wiesen genutzt.

Sozial-Kompetenz -> Sozialerfahrungen

  • andere wahrnehmen, sich an diese anpassen, mit anderen sinnvoll umgehen,
  • andere verändern können
  • Miteinander- gegeneinander spielen
  • Regeln im Spiel erstellen und akzeptieren
  • sich selbst einbringen
Die Gruppe als soziale Form ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil innerhalb der Psychomotorischen Förderung. Die Kinder erfahren sich in der Auseinandersetzung mit anderen. Jedes Kind soll sich neben der Wahrung seines eigenen Bereiches als wichtiges Mitglied der Gruppe erleben – an den Gemeinsamkeiten teilhaben, mit anderen etwas machen, anderen etwas zeigen, einander zusehen, Erfahrungen des „Selber-Wirksam-Seins“ sammeln, eigene Ideen und Wünsche einbringen und im spielerischen Handeln umsetzen. Diese o.g. Ziele gelten als Orientierungspunkte, für ein vielfältig gestaltetes psychomotorisches Angebot. Über Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden grundlegende Lernprozesse in Gang gesetzt, die motorische, kognitive und soziale Handlungsfähigkeit erweitern.

Zielgruppen

Psychomotorik als „bewegtes Erfahrungsfeld der Sinne“ tut zunächst einmal allen Kindern gut. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich der Alltag der Kinder durch immer weniger Bewegung kennzeichnet und der Computer interessanter ist, als auf der Straße zu spielen.

Als gezielte Entwicklungsförderung richtet sie sich an Kinder mit (Entwicklung-) Auffälligkeiten jeder Art, Kinder mit Lern- und Leistungsstörungen (z.B. hyperaktive Kinder), Kinder mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, aber auch an ängstliche Kinder und „misserfolgsgewöhnte“ Kinder, die wenig oder gar keinen Spaß „an der Bewegung“ haben. Außerdem an all die Kinder, die sich durch eine individuelle Förderung und Betreuung in einer Kleingruppe wohler fühlen, als in einer Großgruppe (z.B. im Sportverein). 

FIPS bietet das Programm „BEWEGUNG TUT GUT“ mit Übungsstunden der psychomotorischen Förderung für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 15 Jahren im Stadtgebiet von Wiesbaden an. Wir haben offene Gruppen und Schul und Kindertagesstätten-gebundene Gruppen. In der Regel werden 10 Kinder pro Gruppe von zwei pädagogischen Fachkräften betreut.

Information und Anmeldung 


FIPS Büro Buschungstraße 40
65205 Wiesbaden

Büro
Tel. 0611 / 988 100 72 oder Mobil 0163-2626268


Text und Fotos: Elke Tschirschnitz
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